Meditation, Coaching & Life
00:00:00: Herzlich willkommen bei Meditation Coaching in Life meine Damen und Herren.
00:00:06: Mein Name ist Michael Kurt auch bekannt als Curse und die heutige Folge heißt "Entspannung
00:00:12: in der Anspannung".
00:00:13: Entspannung in der Anspannung ist der Titel der heutigen Folge und normalerweise denken
00:00:37: wir ja, dass Anspannung und Entspannung zwei verschiedene Dinge sind.
00:00:44: Also zum Beispiel man sagt, naja, wenn ich den Muskel anspanne, dann sei halt angespannt
00:00:48: und wenn ich ihn locker lasse, ist er wieder entspannt.
00:00:51: Auf dieser ganz mechanischen Ebene stimmt das und funktioniert es, aber neben der mechanischen
00:00:58: Ebene gibt es bei uns die mentale oder die geistige, die emotionale Ebene.
00:01:03: Das heißt, es gibt verschiedene Arten von Anspannung, die wir erleben können und die,
00:01:07: die uns am meisten stressen, sind ja nicht, wenn wir irgendwie Beats selbst köln machen,
00:01:10: sondern die, die uns am meisten stressen sind, Lebensumstände um uns herum, die zu Stress
00:01:15: und Anspannung führen oder auch unsere eigenen Gedanken, unsere Gefühle, unsere Emotionen,
00:01:21: unsere Ängste, Dinge vor dem wir uns fürchten, die zu einer inneren Anspannung führen.
00:01:27: Wenn wir sagen, dass wir uns nur entspannen können, uns nur locker machen können, wenn
00:01:35: um uns herum und in uns drin alles sowieso 100 Prozent entspannt und locker ist und
00:01:41: kein Stress vorliegt, kein Zeitdruck oder keine Menschen, die uns irgendwie auf den
00:01:45: Geist gehen oder keine Ängste, keine Gefühle, auf die wir keinen Bock haben, wenn wir uns
00:01:49: nur unter solchen Umständen entspannen können oder wenn wir denken, das geht nur unter solchen
00:01:53: Umständen, dann haben wir ein Problem, denn das Leben passiert einfach.
00:02:01: Das Leben ist nicht nur, okay, ich sitze zu Hause und chill und ich mache alle Türen
00:02:06: und alle Fenster zu, damit mich niemand von außen nervt.
00:02:09: Das können wir probieren, es geht vielleicht mal für eine halbe Stunde gut, aber dann
00:02:12: kommen die Gedanken oder die Gefühle und Emotionen und die Erinnerung und dann fängt
00:02:16: da wieder was an uns an zu spannen und wir sind also ständig dann auf Vermeidungskurs
00:02:22: und immer nur auf Anspannungsvermeidungskurs unterwegs zu sein, ist auch wieder unglaublich
00:02:28: anstrengend, das heißt dabei ist sich die Katze entspannt und eine viel realistischere
00:02:35: Strategie, eine viel wirkungsvolle Herangehensweise ist zu sagen, dass Anspannung ein ganz normaler
00:02:45: Teil unseres Lebens ist.
00:02:47: Es ist eine ganz normale Komponente, manchmal müssen wir halt laufen um die Bahn zu erwischen,
00:02:52: manchmal sind wir gestresst von der Unterhaltung, manchmal nervt in unsere eigenen Gedanken
00:02:56: und so weiter und so weiter.
00:02:58: Das heißt Anspannung ist ein ganz natürlicher Teil des Prozesses davon, dass wir lebendig
00:03:04: sind, dass wir leben, das ist ganz normal und Anspannung an sich ist nichts Schlimmes,
00:03:10: ist nichts Verwerfliches.
00:03:11: Anspannung kann auch dabei helfen, dass wir uns konzentrieren, Anspannung kann dabei helfen,
00:03:17: geistige oder sportliche Höchstleistungen zu verbringen, Anspannung kann auch dabei helfen,
00:03:22: in schwierigen Situationen fokussiert zu arbeiten, das heißt Anspannung an sich ist erst mal
00:03:27: nichts Negatives.
00:03:29: Anspannung wird erst dann zu etwas Negatives und zu Stress zum Beispiel, wenn wir diese
00:03:36: Anspannung nicht wollen, uns versuchen dagegen zu wehren, sie negativ bewerten und so weiter.
00:03:43: Dann wird Anspannung, die was Positives sein kann, zu etwas Negatives durch unsere Bewertung,
00:03:49: durch unsere Art mit ihr umzugehen oder eben nicht wirklich mit ihr umzugehen.
00:03:54: Der Titel der heutigen Folge "Entspannung in der Anspannung" besagt also und da will
00:04:02: ich auch gleich hinaus, darauf hinaus mit einer ganz praktischen Übung, dass es sehr viel
00:04:09: Sinn hat und eine sehr gute Strategie ist, in Momenten der Anspannung innere Entspannung
00:04:17: zu praktizieren.
00:04:18: Kleines Beispiel, es gibt eine Situation in der wir auf dem Job mega gestresst sind.
00:04:24: Wir haben eine Deadline, wir müssen was abgeben und wir sind nicht so 100 Prozent am Start
00:04:29: oder wir haben einen perfektionistischen Anspruch, alles muss super gut sein, alles muss perfekt
00:04:33: sein und die Deadline rückt immer näher, wir werden immer angespannter, angespannter
00:04:38: und dann fangen wir an, fokussiert zu arbeiten und diese Anspannung treibt uns vielleicht
00:04:43: an, aber dann passiert irgendwas Unvorhergesehenes.
00:04:45: Die Kollegin, mit der wir zusammen gearbeitet haben, die verantwortlich war für bestimmte
00:04:49: Sachen, wird krank oder unser Computer schmiert ab oder irgendwas in der Richtung passiert
00:04:55: und schon verwandelt sich diese Anspannung zu Stress, denn da ist was, da passiert was,
00:05:03: das uns nicht mehr jetzt antreibt und fokussiert, sondern da kommt jetzt auf einmal was, dass
00:05:07: uns echt das ganze Game vermasselt.
00:05:10: So und auf einmal stehen wir unter Stress.
00:05:13: Und in so einer Situation haben wir manchmal die Wahl uns in diesen Stress und in diese
00:05:23: Anspannung nochmal ein kleines bisschen zusätzlich rein zu entspannen, denn die andere Alternative
00:05:29: ist, Gurtdruck steigt, Herz geht hoch, Herz geht hoch, unser Herz steigt hoch natürlich
00:05:35: nicht, aber unser Puls geht hoch, das wollte ich damit sagen und wir machen uns Sorgen
00:05:42: und wir kommen vielleicht in der Hektik und so weiter und das ist purer Stress und das
00:05:46: ist ungesund, das ist nicht gut.
00:05:48: In solchen Momenten, aber auch in anderen Momenten, in denen wir permanent etwas mehr angespannt
00:05:53: sind, vielleicht auch Latenter, vielleicht auch Unterbewusster, weil wir immer in den
00:05:56: längeren Zeitraum schwierige Dinge oder unangenehme Dinge zu erledigen haben.
00:06:00: In diesen Situationen ist es unglaublich gut und wichtig, über Tools zu verfügen, um uns
00:06:06: in diesem Stress, in dieser Anspannung ein kleines bisschen zu entspannen.
00:06:12: Und das funktioniert natürlich auch auf eine mentale Art und Weise, es ist die eine Stufe,
00:06:19: die eine Stufe ist eine mentale Entspannung und die mentale Entspannung kann dann stattfinden,
00:06:25: wenn wir trotz der widrigen Umstände irgendwo in unserem Hinterkopf noch das Bewusstsein
00:06:30: dafür haben, okay, es wird schon gut kommen, was ist das Schlimmste, was passieren kann,
00:06:36: ist es mir schon mal so, habe ich schon mal irgendwann so krass vergeigt, wie ich befürchte
00:06:40: es jetzt zu vergeigen und dafür hilft eine ganz einfache Übung, die man machen kann,
00:06:46: wenn man merkt, dass man sich so viel Stress macht und so sehr unter Druck setzt und diese
00:06:50: Anspannung zum Stress wird, dann kann man für einen kurzen Moment innehalten und kann
00:06:56: sich die Frage stellen, was ist der größtmögliche anzunehmende Unfall, was ist der Super-Gau,
00:07:04: was, wenn das jetzt hier nicht klappt und wenn die Situation nicht was ist, dass aller,
00:07:08: aller Schlimmste was passieren kann und da können wir ruhig unser Fantasiefreien
00:07:12: Lauf lassen, was ist das Allerschlimmste, was in der Situation jetzt passieren kann
00:07:16: und wenn wir das absolut aller Schlimmste aufschreiben, was wir uns in unseren Anspannungs-
00:07:23: und Stressgedanken ausmalen, das aller aller Schlimmste, dann werden wir meistens feststellen,
00:07:29: dass es schon fast ein bisschen komik hat, das aller aller Schlimmste und dass es fast
00:07:35: schon so was ist, wie selbst in einem krassen Katastrophenfilm, wäre das schon so was, wo
00:07:40: wir im Kino sitzen würden und sagen, wow, also jetzt haben sie aber ein bisschen übertrieben
00:07:44: hier mit der Handlung, also das jetzt das passiert, also Entschuldigung, sorry, wie unwahrscheinlich
00:07:50: ist das denn, ja?
00:07:51: Das bedeutet, dass meistens das Schlimmste, was wir annehmen, was passieren könnte, in
00:07:58: unserem Alltag, in unseren alltäglichen Erfahrungen, meistens nicht eintritt, meistens passiert
00:08:05: es nicht, das ist schon mal ganz gut zu erkennen, das nimmt ein kleines bisschen Druck raus.
00:08:11: So, und um das aber noch mal konkret zu machen, können wir uns nachdem wir formuliert haben,
00:08:15: was das Allerschlimmste ist, was passiert, können wir uns überlegen, okay, wie groß
00:08:21: ist die Wahrscheinlichkeit, dass das eintritt auf einer Skala von 1 bis 10, also von allen
00:08:28: Möglichkeiten, die passieren können, wie viele kleine Rädchen müssen ineinander greifen,
00:08:34: damit der größte anzunehmende Unfall wirklich passiert, wie wahrscheinlich ist das, auf
00:08:40: einer Skala von 1 bis 10 und dann sind wir vielleicht harte Knochen und sind immer noch
00:08:45: so bei, ah, 8, also zu 80 Prozent wird das eintreten, ich weiß es genau, ich weiß es
00:08:53: genau, dann lohnt es sich die Frage zu stellen, woher weiß ich das und dann zu sagen, weiß
00:09:03: ich das wirklich und dann zu sagen, kann ich mir sicher sein, also man hinterfragt, mit,
00:09:13: gibt es auch noch ähnliche Fragen in der Richtung, aber ihr versteht, was ich meine hoffentlich,
00:09:17: man hinterfragt die eigenen Wertungen, die eigenen Fantasien, denn das ist es, was es
00:09:24: ist, es ist eine Fantasie von etwas, was vielleicht passieren könnte und wir gucken auf die Situation
00:09:31: mit unseren eigenen Projektionen, Ängsten und Wertungen und wenn wir die ein bisschen
00:09:36: hinterfragen und sagen, okay, woher weiß ich das, ja, weil ich weiß ganz genau, der Mensch
00:09:41: sagt das und der wird dann das sagen und der wird jenes machen, okay, weiß ich das wirklich,
00:09:47: na ja, also wirklich 100 Prozent kann ich das vielleicht nicht vorher sagen, aber ich verlasse
00:09:53: mich drauf, weil, na, na, na, und dann so, okay, woher will ich das wissen, also was gibt
00:09:59: mir, was bewegt mich dazu, das zu wissen, zu denken, dann legt man vielleicht, ja, ich
00:10:05: habe vielleicht Schiss davor, dass das nicht das passiert und so weiter und so fort, das
00:10:09: heißt, wir hinterfragen unsere eigenen Ängste, unsere eigenen Befürchtungen und die Gedanken
00:10:14: und die Anspannung, die zu diesem Stress geführt hat, den wir haben, hinterfragen wir einfach,
00:10:19: es kann ja immer noch sein, dass wir zu einem Ergebnis kommen, ey, der größte anzunehmende
00:10:24: Unfall ist wertgekündigt und das ist ziemlich wahrscheinlich, weil mein Job eh schon auf
00:10:28: der Kippel steht und ich weiß es, weil mein Kollege mir das gestern gesagt hat und die
00:10:34: Chefin ist seine Frau und die hat sie ihm gesagt und wenn ich das jetzt vermasselt, dann bin
00:10:38: ich raus, so, okay.
00:10:41: Und dann kann man die nächste Frage stellen, wenn ich raus bin, wenn ich gefeuert bin, was
00:10:49: ist das Schlimmste, was dann passieren kann?
00:10:53: Was ist das Schlimmste, also wenn in dieser Situation jetzt der Schlimmste Unfall eintritt,
00:10:59: was ist dann das Schlimmste, was passieren kann?
00:11:02: Wie wahrscheinlich ist das und weiß ich das wirklich?
00:11:05: Und auch da werden wir wieder merken, dass wir schnell dabei sind, uns Horrorszenarien
00:11:10: zusammenzubauen, von denen aber viele gar nicht wirklich eintreten werden.
00:11:16: Wenn wir möchten, können wir uns dann nochmal zurück erinnern und dann können wir sagen,
00:11:20: okay, gut, in der jetzigen Situation, ich glaube, alles ist am Arsch, es geht nicht weiter,
00:11:25: Katastrophe und ich habe mir jetzt schon fünfmal hinterfragt, ob ich bin mir sicher, es wird
00:11:28: alles ganz schlimm.
00:11:30: Dann können wir vielleicht einmal zurückgucken und sagen, okay, gut, ich erinnere mich jetzt
00:11:35: an die letzten drei Male in meinem Leben, in denen in einer Situation von Stress oder
00:11:44: in einer Situation von Druck der schlimmste, größtmögliche Unfall eingetreten ist.
00:11:51: Da wird es vielleicht schon schwierig.
00:11:55: Denn obwohl wir denken und obwohl subjektiv gesehen das Leben auch unglaublich schwierig
00:12:03: ist und anstrengend sein kann, ist den meisten von uns, so was wie der größte, anzunehmende
00:12:12: Unfall, sehr selten passiert.
00:12:14: Also wenn wir drei Sachen finden, dann ist es schon, okay, dann ist es schon gut.
00:12:19: Und in diesen drei Situationen können wir dann sagen, okay, was danach passiert ist.
00:12:27: War das auch der größtmögliche anzunehmende Unfall oder hat sich danach was Positives
00:12:32: ergeben, wie habe ich diese Situation gelöst?
00:12:34: Was ist passiert, was habe ich gemacht, um auch da wieder rauszukommen und vielleicht
00:12:39: es so zu drehen oder solche Erfahrungen zu machen oder Menschen kennenzulernen, dass
00:12:43: sich aus diesem großen Unfall was Positives Neues ergeben hat.
00:12:47: All diese Sachen lohnen sich im Kopf zu machen, aber es lohnt sich auch die aufzuschreiben,
00:12:51: wenn ihr vor allem in dieser letzten Übung Interesse habt.
00:12:54: Also Situationen im Leben ausfindig zu machen, in denen ganz große Schwierigkeiten aufgetreten
00:13:00: sind und zu reflektieren, wie man die überwunden hat.
00:13:04: Wenn ihr daran Interesse habt, dann könnt ihr euch auch noch mal die letzte Podcastfolge
00:13:07: anhören, die heißt Zweifel.
00:13:09: Und da wird diese Übung noch mal etwas länger beschrieben anhand der sogenannten Lebenslinie.
00:13:13: Das ist eine Übung zur Ressourcenweckung.
00:13:17: Das bedeutet, in solchen Situationen hat man ja meistens das Gefühl, man ist aber
00:13:21: machtlos und hilflos und man kann nicht viel tun und mir stehen gar keine Lösungsmöglichkeiten
00:13:27: zur Verfügung.
00:13:28: Und wenn man reflektiert über sein Leben, drei oder fünf oder wie viele auch immer, Momente,
00:13:34: in denen man in ähnlichen Situationen gewesen ist, wird man feststellen, dass man jede dieser
00:13:37: Situationen aufgelöst hat und dass man vielleicht bestimmte Taktiken, bestimmte Tools verwendet
00:13:43: hat.
00:13:44: Und wenn man sich dessen bewusst wird, dann kann man diese Tools, diese Taktiken auch
00:13:48: wieder bewusst aktivieren als Ressource für die Situation, der man sich jetzt gegenüber
00:13:54: sieht.
00:13:55: Also wie gesagt, wenn ihr möchtet Podcastfolge mit dem Titel Zweifel, das ist diese Übung
00:14:00: noch mal drin.
00:14:03: Es wäre nicht ein Podcast namens Meditation Coaching in Life, wenn ich über diesen mentalen
00:14:08: Aspekt nicht auch ein kleines bisschen hinausgehen würde und sagen würde und einfach mal den
00:14:14: Raum stellen würde, dass man auch körperlich üben kann, in der Anspannung Entspannung zu
00:14:24: kultivieren.
00:14:25: Und hier wird es ziemlich verrückt.
00:14:27: Wir glauben ja immer unser Körper und unser Geist, okay sind zwei verschiedene Dinge,
00:14:30: na ja gut, vielleicht glauben wir noch ein bisschen so was wie ein gesunder Geist, gut
00:14:35: in einem gesunden Körper oder andere Sprichworte oder sowas.
00:14:38: So klar, deswegen machen wir ein bisschen Sport und so weiter.
00:14:41: Aber meistens sind wir uns nicht wirklich bewusst darüber, dass auch unser Körper und die
00:14:47: Art wie wir mit unserem Körper arbeiten, sehr, sehr starke Impulsan unseren Geist geben
00:14:52: kann.
00:14:53: Sehr starke Impulsan unsere Emotionen und unsere geistige Gesundheit.
00:14:59: Ja und damit meine ich nicht nur Sport, weil klar auch Sport ist unglaublich zu empfehlen,
00:15:04: in Stresssituationen um den Körper abzureagieren, um Spannung abzubauen, absolut.
00:15:09: Aber es gibt auch ganz gezielte Übungen, die genutzt werden, um durch eine Bewegung
00:15:17: des Körpers mentaler oder emotionale Vorgänge zu stimulieren und zu begleiten.
00:15:23: Diese Übungen gibt es seit tausenden von Jahren und die haben in ganz vielen Kulturen verschiedene
00:15:28: Namen.
00:15:29: Die gibt es in der chinesischen Medizin, in der tibetischen Medizin, die gibt es im alten
00:15:32: Indien, im neuen Indien, die heißen dann Yoga oder Chigung oder Tai Chi oder Shiazu oder
00:15:39: ganz viele andere Sachen.
00:15:41: Und es gibt eine tibetische Form des Yoga, die heißt Kumye.
00:15:46: Und wenn ihr diesen Podcast schon hin und wieder mal gehört habt, dann wisst ihr vielleicht,
00:15:50: dass ich seit vielen Jahren eine große Hassliebe mit Kumye habe, weil ich vor acht oder neun
00:15:58: Jahren angefangen habe, Kumye zu lernen, recht intensiv zu studieren und vor einem guten
00:16:04: Jahr auch meine Lehrerausbildung in Kumye abgeschlossen habe.
00:16:09: Kumye ist tibetisches Yoga, was aber man könnte es als eine Art inneres Yoga bezeichnen.
00:16:15: Man bewegt den Körper, aber dadurch, dass man den Körper bewegt, stimuliert man innere
00:16:21: Vorgänge.
00:16:22: Und eine der größten Markenzeichen von Kumye, also eine der größten Überschriften über
00:16:31: der Kumye Praxis ist auch der Titel dieser Folge, nämlich Entspannung in der Anspannung.
00:16:37: Das heißt, man begibt sich in Kumye manchmal in bestimmte Situationen, in bestimmte Bewegungen,
00:16:43: in bestimmte Haltungen, in denen der Körper eine Anspannung erfährt.
00:16:48: Und das sind keine wahnsinnigen schwierigen Dinge, also 500 kg hochheben oder irgendwelche
00:16:54: Autos über ein Fußballfeld schleppen, sondern es sind ganz einfache körperliche Übungen,
00:16:59: die jeder von uns und jeder von uns ganz einfach machen kann, relativ unabhängig davon,
00:17:04: wie alt oder wie jung, wie groß, wie klein usw.
00:17:07: Und dadurch, dass man sich in diese Situation begibt, erfährt der Körper aber auch das
00:17:13: ganze System der Geist eine gewisse Anspannung.
00:17:15: Es ist so, wow, okay, unbequem, ich will hier raus, ich will hier weg, was mache ich und
00:17:19: so weiter.
00:17:20: Und anstatt aber das einfach nur durchzuhalten, also anstatt quasi die Zähne zusammen zu
00:17:25: beißen, sich zusammen zu reißen und durchzuhalten, arbeiten wir im Kumye aktiv damit, uns in
00:17:32: diese Position oder diese Situation der Anspannung hinein zu entspannen.
00:17:38: Und das machen wir über den Atem und über das Fühlen, denn ich weiß nicht, ob ihr
00:17:47: gemerkt habt, wenn ihr gestresst seid, achtet nächstes Mal darauf, habt ihr einen bewussten
00:17:53: tiefen Atem?
00:17:54: Wahrscheinlich nicht, weil Atem ist wahrscheinlich eher flach und schnell und unbewusst.
00:18:00: Und seid ihr für das, was ihr in dem Moment fühlt, also wie sich eure Füße auf dem Boden
00:18:06: anfühlen oder hinteren auf dem Stuhl, wie sich eure Umgebung anfühlt, was ihr riecht,
00:18:12: was ihr hört, was ihr seht, seid ihr dafür extrem offen oder habt ihr eher so einen Tunnelblick
00:18:18: und seid ihr fühlt euch isoliert vom Außen?
00:18:23: Wahrscheinlich wird die Stress- und Anspannungserfahrung eher der Tunnelblick und die Isolation und
00:18:28: nicht fühlen und nicht wirklich bewusst atmen sein.
00:18:31: Wohin gegen in Situationen, in denen ihr derbe entspannt seid, stelle ich den letzten Urlaub
00:18:37: nur da gelegen habt in der Sonne und gechillt habt, da wart ihr wahrscheinlich sehr offen dafür,
00:18:42: wie das Gras sich anfühlt, auf dem ihr liegt oder der Strand oder der Balkon, dafür was ihr hört,
00:18:48: was ihr riecht, vielleicht habt ihr einfach tief durchgehabt. Und dann ist es richtig entspannt.
00:18:54: Das heißt, eich auf rein auf einer Erfahrungsebene, die auch gar nichts mit Yoga oder sonst was zu tun
00:19:01: hat. Es Entspannung oft begleitet von guter Wahrnehmung, fühlen, hören, riechen, sehen,
00:19:10: bewusster, vielleicht tiefer und ruhiger Atmung und Anspannung vom Gegenteil. Das heißt, wenn
00:19:19: wir uns in Anspannungs- und Stresssituationen befinden, dann können wir durch das aktive
00:19:23: Arbeiten mit Durchatmen, Tiefatmen, fühlen, Füße auf dem Boden spüren, Hände spüren,
00:19:30: unsere Aufmerksamkeit darauf lassen. Können wir den körperlichen Symptomen von Stress,
00:19:37: die ganz viel ausmachen, direkt schon ein bisschen was entgegensetzen und die beruhigen. Das wirkt
00:19:43: auf einer ganz biologischen Ebene, wenn wir langsam und tief atmen, da wird der Paar-Sympathikus aktiviert,
00:19:49: also der Teil unseres Nervensystems, der für Entspannung sorgt und so weiter. Jetzt kommen wir aber
00:19:54: zurück zum Kumbi. Dieses Kumbi arbeitet damit, denn es gibt auch noch einen Unterschied zwischen
00:20:00: Dinge verstehen und Dinge erfahren. All diese Sachen, die ich gerade gesagt habe, die kann man
00:20:05: verstehen und ich weiß das, weil ich jahrelang, jahrzehntelang super viel gelesen habe, super
00:20:10: viele Vorträge gehört habe über Stressbewältigung, über all diese Sachen und so weiter. Ich habe das
00:20:15: immer verstanden, also es hat immer Sinn gehabt. Aber in den Situationen, in denen es dann wirklich
00:20:25: so war, war dieser Umweg zu "Okay, ich erinnere mich an die Technik und ich mach die jetzt" und der war
00:20:32: immer so lang, dass ich gesagt habe "Ah, und war trotzdem gestresst". Das hat sich bei mir
00:20:37: tatsächlich und das ist wirklich was, was mir aufgefallen ist und was ich immer wieder auch
00:20:40: sage, was ist ein großer Unterschied zwischen heute und vor zehn Jahren in meinem Leben. Ich habe
00:20:45: aufgehört Sachen immer nur wissen zu wollen, um sie intellektuell zu verstehen und ich habe
00:20:49: angefangen Dinge zu erfahren und Dinge zu praktizieren und auch teilweise auf eine ganz
00:20:55: nicht intellektuelle Art, also nicht durchlesen und so weiter, sondern durch machen. Also bei
00:21:00: Meditationen kann man viel lesen, aber wenn man sich mal ein Wochenende hinsetzt und meditiert,
00:21:03: dann macht man eine komplett andere Erfahrung. Und beim Kumbi Yoga, deswegen habe ich auch so
00:21:08: eine Hassliebe damit vielleicht erinnert, ihr euch habe ich vor fünf Minuten gesagt, begibt man sich
00:21:12: bewusst, man macht ganz viele Dinge, aber unter anderem auch einer Spekt davon ist, dass man sich
00:21:17: bewusst in Situationen begibt, in denen man Anspannung erlebt und dann guckt man was passiert.
00:21:23: Was macht diese Anspannung mit mir? Und dann arbeitet man damit durch Atmen, durch Fühlen,
00:21:30: durch Spüren und irgendwann löst man diese Anspannung und dann lernt man kennen physisch,
00:21:35: körperlich. Wie fühlt sich das dann in die Anspannung hinein zu gehen, aus der Anspannung
00:21:40: rauszukommen? Wie bin ich in der Anspannung? Wie arbeite ich damit? Was für Gefühle werden
00:21:44: doch bei mir losgetreten? Wo euch wird sauer, ich werde aggressiv und so weiter. Manchmal muss
00:21:49: ich uns echt sagen, nach so Kumbi Sessions will ich am liebsten die Wand einboxen. Hallo Hassliebe.
00:21:55: Und lange Rede kurzer Sinn, ich würde euch gerne einladen eine gemeinsame Kumbi Übung mit mir
00:22:02: zu machen. Wenn ihr euch mehr für Kumbi interessiert, dann gebe ich euch nachher auch nochmal den Titel
00:22:09: von so einem Grundlagenbuch von Kumbi durch. Also folgendes, ihr müsst für diese Übung eigentlich
00:22:14: gar nichts großes bereithalten oder sonst was. Wenn ihr gerade sitzt, dann nehmen wir jetzt im
00:22:22: Sitzen mal ein, zwei tiefe Atemzüge gemeinsam. Wenn ihr steht oder lauft, dann bleibt doch einmal
00:22:26: kurz stehen. Diese Übung wird im Stehen ausgeführt. Das heißt, wenn ihr euch für die nächsten sieben
00:22:32: Minuten bequem hinstellen könnt, dann wäre das fantastisch. Okay, diese Übung heißt im
00:22:39: Kumbi haben die Übungen alle sehr sehr blumige Namen, also oder sehr schöne Namen. Diese Übung
00:22:44: heißt Emotionen umformen. Und das ist genau das, wovon wir gesprochen haben. Negative Emotionen
00:22:53: und Assoziationen wahrzunehmen, zu transformieren, um zu vorn zu positiven oder vielleicht auch
00:22:59: einfach zu wertfreien und entspannen. Okay, also lasst es einfach, egal ob ihr sitzt oder steht,
00:23:06: drei tiefe Atemzüge gemeinsam nehmen. Und noch einen letzten tiefen Atemzug.
00:23:21: Und schon ist was passiert mit der eventuell vorhandenen Anspannung. Okay, jetzt stelle ich hin und lasst
00:23:34: deine Beine locker. Also deine Beine sind gerade, aber deine Knie sind nicht durchgedrückt. Deine
00:23:41: Füße sind dicht nebeneinander und du hast das Körpergewicht gleichmäßig auf beiden Füßen.
00:23:47: Deine Arme hängen ganz entspannt, links und rechts an deinem Körper. Dein Rücken ist aufrecht,
00:23:52: aber nicht steif. Dein Kopf ist aufrecht. Dein Blick ist ganz entspannt und sanft gerade aus oder
00:23:57: irgendwo auf einen Punkt auf dem Boden, zwei, drei Meter vor dir. Und jetzt stehst du erst mal
00:24:04: für ein, zwei Atemzüge so. Ohne dich zu bewegen, ohne was machen zu müssen, ohne zu werten,
00:24:12: stehst einfach da und fühlst ein bisschen in dein Körper. Vielleicht kannst du deine Fusssohlen
00:24:17: führen, deine Beine, deine Arme. Und jetzt kreuzt du deine Arme vor der Brust und zwar so, dass du
00:24:28: dich an deinen Schultern festhältst. Also du nimmst die Arme vor die Brust und deine Hände
00:24:33: legst du auf deinen Schultern ab, so dass deine Unterarme vor der Brust verkreuzt sind. Die
00:24:40: Ellenbogen hängen dabei ganz locker runter, deine Schultern sind entspannt und es ist egal, ob du
00:24:46: den linken Arm über den rechten Arm kreuzt oder den rechten über den linken. Und jetzt beugst du
00:24:55: dich in den Knien langsam nach unten, so als ob du dich auf so einen niedrigen Stuhl runter
00:25:02: setzen würdest. Dein Oberkörper bleibt dabei gerade und aufrecht und nur die Knie beugen sich und
00:25:12: das Gesäß bewegt sich ein bisschen nach unten und nach hinten, als ob du dich auf so einen Stuhl
00:25:16: setzen würdest. Und das machst du ganz langsam. Wenn du das jetzt ganz schnell gemacht hast,
00:25:23: dann okay, bleib unten, bleib da. Aber es geht hier um eine Bewegung, es geht um von oben runter
00:25:30: bewegen, es geht nicht darum, das jetzt 30 mal einander schnell zu machen, so als würde man
00:25:34: irgendwelche Fitnessübungen machen, sondern ganz langsam bewegst du dich runter. Und wenn du dich
00:25:43: runter bewegst, dann kommst du vielleicht relativ schnell an ein, zwei Punkte, wo du denkst, oh,
00:25:48: das ist aber unangenehm oder es fängt dir an zu zittern oder zu wackeln. An diesen Punkten
00:25:54: fühl einfach ganz genau rein. Wo entsteht da eine Spannung, wo entsteht da eine Anspannung?
00:26:00: Und vielleicht bewegst du dich ein Millimeter weiter hoch und wieder runter und wippst so ein
00:26:09: bisschen an so einem Punkt. Und dann gehst du noch ein bisschen tiefer und noch ein bisschen tiefer und
00:26:15: spürst einfach mal rein, ob es irgendwelche Stellen gibt, die sich schwierig anfühlen.
00:26:20: Und vielleicht gibt es da eine Stelle, vielleicht etwas weiter oben, etwas weiter unten, vielleicht
00:26:30: in der Mitte, vielleicht gibt es da irgendwo so eine Stelle, die sich irgendwie besonders anfühlt,
00:26:34: wo irgendwie so eine besondere Energie drin ist, vielleicht so ein großer Widerstand oder
00:26:40: irgendwas Warmes oder Kröbeln ist oder, schau einfach mal, sei offen für die Erfahrung,
00:26:49: dass es was recht Ungewöhnliches. Wann machen wir sowas schon mal so eine Bewegung auszuführen,
00:26:55: ganz fein und ganz aufmerksam und zu gucken, was passiert eigentlich? Bleib also mit deiner
00:27:01: Aufmerksamkeit ganz entspannt und aufmerksam in dieser Bewegung und such dir so einen Punkt.
00:27:08: Und an diesem Punkt verhasst du für den kurzen Moment, für den paar Atemzüge.
00:27:15: Vielleicht spürst du das Wärme in deinem Körper aufsteigst oder möglicherweise fängst du an
00:27:28: zu zittern, aber bleib noch einen Moment in dieser Position. Vielleicht ist es echt unangenehm,
00:27:35: vielleicht wird es langsam auch für deine Muskeln schwierig, aber bleib noch ein bisschen da.
00:27:40: Und wenn du da bist, atmest du so ruhig und entspannt, wie du kannst, weiter ein und aus.
00:27:48: Du entspannst deinen Bauch, du entspannst deinen Rücken und jetzt kommst du langsam aus dieser
00:27:57: Position wieder hoch, langsam, ganz langsam und merke, wie die Anspannung sich löst.
00:28:05: Vielleicht kannst du feststellen, dass die Anspannung sich nicht direkt löst,
00:28:09: sondern sich erst mal verändert hat und noch andere Punkte kommen, wo du denkst, oh mein
00:28:12: Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, wann stehe ich endlich wieder gerade. Und wenn du gerade stehst,
00:28:18: bleib einfach so stehen und nimm langsam deine Arme von deiner Brust wieder runter an deine Seiten.
00:28:25: Und du atmest, ganz entspannt weiter, ein und aus, ganz entspannt ein und aus.
00:28:36: Und schau mal, ob du fühlen kannst, was in deinem Körper vor sich geht.
00:28:42: Hast du vielleicht bestimmte Stellen in deinen Beinen, die du jetzt anders wahrnimmst,
00:28:49: oder geht dein Herz schnell, atmest du schwer, atmest du tief und entspannt, spüre einfach mal
00:28:54: nach und bewerte das erst mal noch nicht, bewerte weder, was diese Übung bringen soll,
00:28:59: wenn du das irgendwie schaffst. Noch, was du gerade in deinem Körper empfindest, sondern
00:29:04: schau einfach, wie es sich anfühlt.
00:29:06: Jetzt überkreuzt du die Arme nochmal vor der Brust, wenn du möchtest, kannst du jetzt
00:29:14: den anderen Arm noch oben tun, aber das ist gar nicht so wichtig. Du legst deine Hände auf,
00:29:20: deine Schultern, überkreuzt die Unterarme vor der Brust und bewegst dich nochmal langsam
00:29:25: runter, so, als ob du dich auf einem Stuhl oder Hocker absetzt.
00:29:29: Der Oberkörper bleibt dabei aufrecht und gerade und entspannt und versuch in dieser Abwärtsbewegung
00:29:34: entspannt weiter zu haben, in den Bauch zu lockern, die Schultern zu lockern, den Oberkörper zu lockern.
00:29:41: Und wenn du wieder auf so einen Punkt triffst, der kann dieses mal ganz woanders sein,
00:29:46: geh nicht zu schnell, such nicht nach demselben Punkt, sondern guck nochmal von vorne, ganz frisch.
00:29:54: Ob du in einem Punkt findest, eine Stelle findest, die irgendwie was Besonderes auslöst,
00:29:59: das muss gar nicht so tief sein, das kann aber auch ganz tief sein. Schau einfach.
00:30:03: Und spielen bisschen mit diesem Punkt, bewege dich ein Stückchen hoch, ein Stückchen runter,
00:30:09: wipp vielleicht ein bisschen hin und her und nimm wahr, was passiert und was sich in deiner
00:30:13: Wahrnehmung verändert. Und denk daran, atme einfach ganz ruhig und entspannt.
00:30:19: Für ein paar Momente atme einfach und verbleib an diesem Punkt.
00:30:27: Und jetzt bewegst du dich nochmal ganz langsam nach oben und spürst, wie die Anspannung schmelzen kann.
00:30:35: Und wenn du wieder gerade stehst, spür für einen Moment und dann nimmst du ganz langsam deine
00:30:45: Hände von den Schultern und lässt deine Arme wieder neben deinen Körper sinken.
00:30:51: Wenn du so da stehst und ein bisschen in deinen Körper rein fühlst,
00:30:55: lese ich dir kurz vor, was Tatang Tulko, derjenige, der dieses Komiye Yoga in den Westen gebracht
00:31:04: hat, zu dieser Übung schreibt. Er schreibt die enge Verflechtung von Körper, Sinnen und Emotionen,
00:31:13: ermöglicht es uns, unser gesamtes Inneres Gleichgewicht durch eine bestimmte Körperhaltung
00:31:20: zu beeinflussen. Im Allgemeinen lassen uns Emotionen unser Gleichgewicht verlieren.
00:31:26: Mithilfe dieser Übung können wir starke Emotionen wie etwa Zorn oder Furcht umformen,
00:31:32: indem wir die Energie der Emotionen dazu nutzen, unser Inneres Gleichgewicht aufrecht zu erhalten,
00:31:41: statt es durch Negativität zu verlieren. Verharst du lange genug in dieser Stellung?
00:31:47: Dann wird reine Energie durch deinen gesamten Körper fließen.
00:31:50: Lass das einfach mal auf dich wirken, selbst wenn du dir denkst, uiuiui, wer weiß was das ist.
00:31:57: Jetzt machen wir die Übung noch einmal, ein letztes Mal, verschränkt wieder die Arme vor der
00:32:04: Brust und legt deine Hände auf die Schultern und wenn du dir jetzt denkst, boah, Alter,
00:32:08: dann spür das, dann ist das genau richtig. Willkommen im Klub, willkommen in der Anspannung
00:32:17: und darin zu üben auf einer nicht intellektuellen Weise, Entspannung, In-Anspannung zu integrieren
00:32:27: und zu erleben. Okay, jetzt geh noch einmal von den Knien aus nach unten, als ob du dich hinsetzen
00:32:34: möchtest und finde wieder einen Punkt irgendwo, es können auch mehrere Punkte sein, die dir auf
00:32:42: dem Weg begegnen, dann halt kurz inne, spür diesen Punkt und nicht zu früh, aber auch nicht zu spät,
00:32:52: kannst du dich aus dem Punkt auch lösen und etwas weiter runtergehen oder wieder etwas
00:32:57: weiter hoch und einen neuen anderen Punkt finden.
00:32:59: Noch da verbleibt für den Paar Atemzügen ein Gefühl, du kannst auch die ganze Zeit an einem Punkt
00:33:09: sein, fühl da rein, was passiert da? Was sind diese Emotionen wie Zorn oder Furcht
00:33:18: oder Abturn oder Aggressivität oder Anspannung oder Weglaufen wollen, den wir da begegnen?
00:33:28: Das ist nicht nur unser Körper, der jetzt auf einmal sagt, sondern das sind auch unsere Gefühle
00:33:38: und atme ganz entspannt weiter und jetzt kommst du langsam wieder aufrecht zum stehen, ganz langsam
00:33:47: und entspannt und wenn du langsam aufgestanden bist und stehst, spürst du nochmal in deinen
00:33:56: Körper rein, was sich verändert hat, ob du irgendwo Wärme wahrnehmen kannst oder irgendwelche Impulse.
00:34:04: Tatang Tolkou schreibt weiter, führst du diese Übung aus, dann spüre die inneren Verspannungen
00:34:11: auf, die dich dein Gleichgewicht verlieren lassen und löse sie auf. Empfinde alle Erinnerungen,
00:34:19: die dich verspannt werden lassen und entspanne sie, so dass sie fließen wie Wasser. Atme leicht
00:34:28: und sanft in die Stellen hinein, in denen sich Blockaden befinden. Selbst wenn eine Emotion
00:34:35: derart stark ist, dass sie durch sie verursachte Verspannung schmerzt, dann atme in den Schmerz
00:34:43: hinein, bis die Verspannung sich auflöst und du den Kern einer neuen Energie spürst.
00:34:49: Halte den Bauch entspannt, damit die Energie, die aus den Beinen nach oben steigt, unbehindert
00:34:55: durch die Wirbelsäule nach oben fließen und sich über deinen gesamten Körper ausbreiten kann.
00:35:00: Schließe die Augen und vertiefe dich ganz in dein inneres Gleichgewicht.
00:35:06: Wenn du sie lange genug geübt hast, dann kann diese Übung völlig mühelos werden.
00:35:14: Das ist ein sehr schönes Versprechen, was auch sagt, wenn wir lange genug bewusst mit unserer
00:35:23: negativen Emotion und mit unserer Anspannung arbeiten, sie wahrnehmen. Ihr auf die Schläche kommen,
00:35:29: sie spüren, nicht vor ihr weglaufen und entspannt atmen. Dann können wir sie umwandeln und dann
00:35:40: können wir auch in Anspannung und Stress Entspannung finden. Sowohl dadurch, dass wir unsere Gedanken
00:35:46: und unseren Geist hinterfragen, unsere Ängste und unsere Vorurteile hinterfragen, so wie wir es
00:35:51: hier am Anfang der Folge gemacht haben, aber auch dadurch, dass wir in die direkte Erfahrung gehen.
00:35:57: Wenn ihr möchtet, probiert einfach auch, diese Übung ein, zweimal zu machen und
00:36:03: vielleicht diese Übung in einem Moment von Stress und Anspannung auch zu machen. Ihr könnt
00:36:07: ihn natürlich auch nur einmal machen, müsst sie nicht dreimal machen, dreimal ist immer gut,
00:36:11: dann kommt man so ein bisschen an bestimmte Punkte, aber ihr könnt sie auch einmal machen, so als
00:36:15: First Aid, so für zwei bis drei Minuten und gucken, ob ihr durchs Atmen oder durchs Wahrnehmen,
00:36:22: in der Anspannung entspannen könnt. Vielen Dank, dass ihr am Start wart. Vielen Dank, dass ihr
00:36:29: vielleicht auch diese Kommengehöhung mitgemacht habt. Da muss man ja manchmal noch aus der eigenen
00:36:34: Komfortzone aus, um sowas zu machen. Ich freue mich, wenn wir uns beim nächsten Mal einfach wieder hören.
00:36:40: Bis dahin wünsche ich euch das aller, aller, aller Wäste. Mein Name ist Michel Kurt,
00:36:43: LGA Curls und bis sehr bald. Tschö.
00:36:46: [Musik]
00:37:08: [Musik]
00:37:12: Sehr gut.