Meditation, Coaching & Life / Der Podcast mit Michael 'Curse' Kurth

Meditation, Coaching & Life / Der Podcast mit Michael 'Curse' Kurth

Meditation, Coaching & Life

Transkript

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00:00:00: Herzlich willkommen bei Meditation Coaching in Life. Mein Name ist Michael Kurt, auch bekannt als Curse.

00:00:06: Und in der heutigen Folge widmen wir uns der spannenden Frage, wie finde ich heraus, was mich glücklich macht?

00:00:14: Viel Freude damit.

00:00:16: [Musik]

00:00:32: Herzlich willkommen nochmal hier in Meditation Coaching in Life.

00:00:36: Die Frage nach dem Glück und nach dem Glücklichsein ist eine der krassesten und größten Fragen, die wir uns stellen können.

00:00:46: Und die Antwort danach, wie wir glücklich werden können, bedingt die Frage danach, was Glück eigentlich ist und was Glück nicht ist.

00:00:58: Ich erinnere mich sehr genau, dass, als ich meine ersten Alben gemacht habe oder noch vor meinem ersten Album, als ich Anfang 20 war und das krasse Glück hatte,

00:01:09: meine ersten Interviews mal geben zu dürfen irgendwo, das war was ganz besonders, deswegen erinnere ich mich an die ersten auch noch wirklich sehr genau.

00:01:17: Da wurde mir immer wieder die Frage gestellt, wo siehst du dich in 10 Jahren, wo siehst du dich in 20 Jahren?

00:01:25: Und ich wusste, dass natürlich so eine Antwort wie "Ja, ich habe dann so viel Alben gemacht oder ich habe so viel Erfolg oder so viel Geld oder ich bap den und den Status",

00:01:37: dass so eine Antwort erwartet wurde.

00:01:40: Ich wollte die Erwartungen brechen und wollte aber auch die Wahrheit sagen und deswegen habe ich immer geantwortet mit "Wo sehe ich mich in 10 Jahren oder in 20 Jahren?"

00:01:49: "Glücklich". Meine Antwort war immer "Glücklich".

00:01:55: Und daraus kann ich heute in retrospective wirklich auch ableiten, dass das eigentlich die ganze Zeit mein Wunsch und mein Ziel gewesen ist.

00:02:05: Es ging mir gar nicht so sehr darum, welche Chartsposition ich erreiche, wie ich Platten nicht verkaufe und so weiter, und so weiter, und so weiter,

00:02:12: sondern es ging mir darum glücklich zu werden.

00:02:14: Ich hatte aber und vielleicht auch heute noch, so wie ganz viele Menschen überhaupt gar nicht keine Ahnung davon, wie das geht, glücklich sein, glücklich werden, was das überhaupt bedeutet und wie ich dahin komme.

00:02:34: Und deswegen habe ich mir ganz viele Ziele gesteckt, eben so, wie viel Platten verkaufen oder so, wie viel Erfolg haben oder so, wie viele Leute auf dem Konzert kommen,

00:02:43: weil ich gedacht habe, das macht mich glücklich irgendwann dann in Essenz, wenn genug plus, plus, plus auf der Seite der Gleichung steht, steht hinter dem Gleichheitszeichen vielleicht glücklich sein.

00:02:59: Mein allererster Ansatz war also, wie finde ich heraus, was mich glücklich macht?

00:03:04: Okay, ich folge meiner Leidenschaft, ich folge dem, was ich machen möchte, ich will Musik machen, ich will auf der Bühne sein, ich will Alben veröffentlichen, ich folge meiner Leidenschaft.

00:03:14: Das macht mich dann dann bestimmt glücklich, weil das ja das, was ich machen will.

00:03:19: Und so bin ich erstmal losgerannt.

00:03:22: Und ich glaube, das ist eine Sache, die einige von uns machen.

00:03:25: Wir sagen, ey, ich will glücklich sein, ich will erfüllt sein, ich weiß gar nicht so genau, wie es geht.

00:03:30: Ich glaube, meiner Leidenschaft zu folgen, das zu machen, was mir Spaß macht, was mir Freude bringt, jetzt in diesem Moment oder meine Pläne zu verwirklichen, ich glaube, das ist ein ganz guter Ansatz.

00:03:43: Dazu hat der Autor und Mythologieforscher Joseph Campbell folgenden Satz gesagt, der ist ganz kurz und einfach, follow your bliss, folge deiner Verzückung, folge dem, was dich anzäckt, was dich anhört in diesem Moment, was dich verzückt.

00:04:06: Und das war sein Schlüssel zum glücklich werden.

00:04:10: Ich glaube, und meine Erfahrung sagt mir, dass das ein wundervoller Satz ist und auch ein schöner Kompass für bestimmte Dinge.

00:04:19: Aber ich glaube nicht, dass das der Schlüssel zum glücklich sein ist.

00:04:24: Der Schlüssel zum glücklich sein ist nicht meiner bescheiden Meinung nach immer nur dem zu folgen, uns in die Richtung zu bewegen, die uns am meisten Verzückungen oder am meisten schnelle Gratifikation oder vielleicht am meisten Erfolg oder was auch immer verspricht.

00:04:45: Denn, so habe ich es gemerkt und so merken es auch ganz viele andere Menschen.

00:04:51: Werden wir wirklich glücklich, wenn wir endlich den Schulabschluss haben, nachdem wir uns gesehen haben?

00:04:57: Für einen kurzen Moment, ja, der kurze Moment ist vielleicht ein Tag, der kurze Moment ist vielleicht drei Monate.

00:05:03: Aber was kommt dann als Nächstes?

00:05:05: Oh, da merken wir, äh, jetzt hören wir wieder unglücklich, jetzt bist du uns was Neues so.

00:05:10: Werden wir wirklich glücklich, wenn wir die Beförderung bekommen haben, nachdem wir uns gesehen haben?

00:05:16: Ja, für einen kurzen Moment auf jeden Fall, vielleicht für fünf Minuten, vielleicht für ein Jahr.

00:05:22: Aber wir gewöhnen uns sehr schnell an den neuen Zustand und dann denken wir wieder, poh, es könnte doch irgendwie anders sein, es könnte besser sein, oh, ich weiß nicht, die Herausforderungen sind doch nicht und so weiter.

00:05:34: Werden wir wirklich glücklicher, wenn wir die Partnerin, den Partner haben, den wir uns immer gewünscht haben?

00:05:41: Ja, der Antwort ist ja, erstmal, vielleicht dauert es fünf Minuten, vielleicht dauert es fünf Jahre, aber dann merken wir, okay, mein Partner schnaagt, so wie ich zum Beispiel, oder meine Partnerin hat die und die Angewohnheiten nie mitgefallen,

00:05:54: und dann kommt wieder was da rein, wir gewöhnen uns wieder an den Status quo, wir denken wieder, poh, das kann es jetzt auch nicht sein und so weiter.

00:06:02: Werden wir wirklich glücklich, wenn wir uns konstant Träume erfüllen können, zum Beispiel wir gewinnen unfassbar viel Geld im Lotto und dann können wir alles kaufen, was wir wollen, können jede Reise machen, die wir wollen, aber wenn wir so viel Geld haben oder vielleicht sind wir dann auch irgendwie bekannt, können wir auch irgendwie ganz viele Leute treffen, auf die wir Bock haben und so weiter,

00:06:23: werden wir dadurch wirklich glücklich für den Moment für einzelne Situationen ja bestimmt, da sind wir verzückt, da sind wir voll drin, da haben wir Bock, aber irgendwann kommt wahrscheinlich auch da, und so wird es mir erzählt von manchen Leuten, die sehr berühmt sind oder sehr viel Geld haben, es kommt der Moment, an dem auch das

00:06:44: Sicht ausläuft, die Klamotten, die man gekauft hat bedeuten einem nichts mehr, die werden langweilig, die Leute, die man kennt, sind doch auch alles nur ganz normale Menschen genose wie unser Nachbar, und irgendwann läuft sich das auch aus, das heißt, das "Follow your bliss", also Folge deiner Verzückung, Folge deiner Leidenschaft und so weiter,

00:07:13: eher ein Schlüssel dazu ist, schöne Momente zu erleben, die nächsten Schritte im Leben zu machen, den Antrieb nicht zu verlieren, tolle Erfahrungen zu machen, was alles ganz wundervoll ist, aber es ist nicht der Schlüssel zum Glücklichwerden.

00:07:32: Hier kommt eine These, vielleicht können wir diese ganzen Momente, wenn wir unsere Verzückung, unseren Bless folgen, viel mehr genießen und sie viel mehr für das akzeptieren und lieben und feiern, was sie sind, nämlich tolle Momente, tolle Erfahrungen, tolle Dinge zu erreichen und so weiter, wir können sie viel mehr für das akzeptieren, lieben und wahrnehmen, was sie sind, wenn sie sich das

00:08:00: sind, wenn wir nicht die ganze Zeit denken, oh, und das muss mich jetzt glücklich machen, und zwar für immer. Der nächste Erfolg, der ist es jetzt, die nächste Partnerin, der nächste Partnerin, die nächste Beförderung, die und die Kohle auf dem Konto, das muss es jetzt sein, dann kommt endlich Glück, oder dann kommt endlich Sicherheit, oder dann kommt endlich ein Selbstwertgefühl, oder dann kommt endlich, oh, ich bin gut genug, merkt ihr?

00:08:27: Die Idee von dann und dann und dann, wenn, dann, werde ich glücklich, ist ganz nah dran an, wenn, dann kann ich mich endlich sicher fühlen, wenn das und das und das, dann habe ich endlich Selbstwertgefühl, wenn das und das, dann kann ich endlich in den Spiegel gucken und sagen, ich bin stolz auf mich selbst.

00:08:50: Es sind alles ganz ähnliche Vorgänge. Und wir werden immer wieder enttäuscht werden. Wir werden immer wieder enttäuscht werden, wenn wir diese Erfahrungen, diese erreichten Ziele, diese überwundenen Hürden, irgendwie dafür verantwortlich machen, sie müssen dafür sorgen, dass wir total glücklich werden oder voll das Selbstwertgefühl haben.

00:09:16: Dann werden wir immer wieder enttäuscht werden und dann brennen wir aus, weil wir uns denken, ich habe doch alles versucht, ich bin über meine Grenzen gegangen, ich habe so lange auf die richtige Partnerin gewartet, ich habe alles getan für den Job und so weiter und so. Warum ist es jetzt nicht so?

00:09:34: Das ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Schlüssel zum Glück.

00:09:41: Also, These Nummer 1, wenn wir, okay, das alles muss mich glücklich machen, davon mal entfernen und sagen, ich habe einfach Bock auf eine Beförderung, fühle ich cool, fühle sich bestimmt gut an.

00:09:52: Ich habe Bock, die Goldmedanier zu gewinnen im nächsten 50 Meter Lauf. Da habe ich Bock drauf. So, ich habe da Bock drauf, ich trainiere dafür, ich finde das gut.

00:09:59: Ich streng mich dafür an, ich will mein nächstes Album rausbringen, ich will die nächste Podcast vorgemachen.

00:10:03: Da finde ich geile, da habe ich Bock drauf und ich freue mich, wie es das anfühlt, wenn ich das gemacht habe. Aber, ist das dafür verantwortlich, dass ich glücklich bin im Leben?

00:10:13: Nee, es ist nicht. Wenn wir das mal probieren, dann haben wir wahrscheinlich auf dem Weg zu dem Ziel viel mehr Spaß.

00:10:21: Wir haben am Ziel viel mehr Spaß, können es viel mehr genießen und wir sind viel weniger enttäuscht, viel weniger niedergeschlagen, wenn unser Ziel nicht eintritt.

00:10:31: Weil dann, wir nicht mehr investiert haben in, das macht mich glücklich, sondern wir haben investiert in, da habe ich Bock drauf, das will ich machen, okay nice.

00:10:42: Und wenn es dann nicht klappt, dann ist es so, ah shit, okay, wäre schön gewesen, aber hey, hier kommt das nächste.

00:10:48: Und nicht, jetzt habe ich versagt und jetzt bin ich wieder nicht glücklich oder habe wieder kein Selbstwertgefühl.

00:10:55: Das heißt, Nummer eins, lasst uns unsere Ziele und unseren Bless, unsere Verzückung und das, wo wir Bock drauf haben, einfach abkoppeln,

00:11:08: davon, dass wir meinen, wir müssen irgendwie glücklich werden oder wir müssen uns irgendwie unseren Selbstwert von irgendwo außen holen oder unsere Bestätigung und so weiter.

00:11:20: Lass uns das voneinander abkoppeln, lass uns das einfach für das genießen, was es ist, lass uns einfach Bock haben und unser Ding machen.

00:11:27: Ich glaube, das ist schon eine ganz gute erste Nummer.

00:11:31: Da verschwindet aus all diesen Sachen schon mal diese Frage, wie finde ich heraus, was mich glücklich macht?

00:11:37: Oder wie werde ich endlich glücklich?

00:11:41: Und ganz verrückterweise stellt sich vielleicht noch eine zweite Sache ein.

00:11:46: Wenn wir diese Dinge tun, aber wir tun sie mit freudiger Anstrengung, sagen, okay, ich habe da Bock drauf, ich habe Bock, diesen Berg zu eklimmen oder ich habe Bock, den Marathon zu laufen.

00:11:56: Dann stellen wir uns immer wieder schwierige Aufgaben, wir stellen uns immer wieder vor Herausforderungen.

00:12:03: Wir bringen uns immer wieder in Situationen, die uns auch ein bisschen unter unter Stress, unter positiven Stress, unter Druck setzen und die uns herausfordern.

00:12:12: Und jedes Mal, wenn wir das machen, jedes Mal, wenn wir es dann trotzdem machen, jedes Mal, wenn wir es umsetzen.

00:12:20: Und auch wenn es nicht so 100 Prozent klappt, wie wir uns das vorgestellt haben, gewinnen wir automatisch an Selbstvertrauen, gewinnen wir automatisch an einem positiven Selbstbild, weil wir jedes Mal wieder merken, ich habe mich auch der Aufgabe gestellt.

00:12:32: Und ich habe wieder mein Bestes gegeben und ich bin auch daran gewachsen.

00:12:36: Und dazu gibt es sogar Studien, ganz interessant, im Podcast von Andrew Huberman.

00:12:42: Er ist ein Professor an der Universität Stanford und hat einen Podcast namens Huberman Lab.

00:12:51: Ganz viele von euch werden in sicherlich Kenntnis einer der bekanntesten, beliebtesten Podcasts in diesem ganzen Bereich, wo Wissenschaft und Coaching und so ein ineinander übergehen.

00:13:02: Er hat eine Folge dazu, wo er darüber spricht, wie unser Gehirn durch immer wieder, durch das immer wieder erfüllen und meistern von bestimmten Herausforderungen positive Gefühle und letztendlich ein positives Selbstbild für uns produziert.

00:13:23: Das geht dann auch wieder weg, wenn wir uns dann darauf ausruhen, dieses "So jetzt muss ich ja glücklich sein, jetzt muss ich nichts mehr machen", das heißt, da müssen wir uns wieder herausfordern.

00:13:30: Aber er hat gesagt, eine der besten Möglichkeiten, um relativ konstant, recht zufrieden und glücklich mit sich selbst zu sein, ist, sich immer wieder herauszufordern und immer wieder Dinge zu tun, die uns schwer fallen und die wir vielleicht auch keinen Bock haben.

00:13:45: Das finde ich wahnsinnig interessant. Und das würde ich dann gerne noch ergänzen, um folgende Gedanken.

00:13:51: Wenn wir immer wieder Dinge tun, von denen wir glauben, sie fordert uns heraus, wir können daran wachsen, sie machen uns aber auch Spaß, sie geben uns eine Aufgabe, dann werden wir wahrscheinlich durch den Prozess relativ viel glückliche Momente erfahren.

00:14:09: Und je öfter wir das machen, desto mehr werden wir glückliche Momente erfahren, desto mehr werden wir diese glücklichen Momente auch ansammeln in unserem Alltag.

00:14:21: Und hier kommt mal eine buddhistische Sicht.

00:14:25: Bis nächste Woche.

00:14:26: Die ist nicht nur buddhistisch, sondern das würde uns wahrscheinlich auch jeder Psychologe,

00:14:31: jede Psychologin bestätigen.

00:14:33: Es gibt keine ultimativ endlosen und andauernden Gemützustände.

00:14:45: Es gibt keine Situation in unserem Leben, die uns dazu verhilft, immer glücklich zu

00:14:52: sein.

00:14:53: Egal wie erfolgreich, egal wie happy, egal wie sonst.

00:14:57: Immer einfach morgens aufzuwachen, immer zu denken, oh Mensch, alles ist toll, usw.

00:15:03: Das gibt es nicht.

00:15:05: Unser Geist, unser Körper, unsere Emotionen, usw. sind darauf angelegt, ständig zu fluktuieren,

00:15:15: sich ständig zu verändern.

00:15:16: Mal geht es uns ein bisschen besser, mal geht es uns ein bisschen schlechter, mal sind wir

00:15:20: zufrieden, dann mal nicht.

00:15:21: Manchmal dauern diese Phasen Wochen und Monate, manchmal fünf Minuten, manchmal fünf Jahre,

00:15:24: wie ihr eben schon gesagt haben.

00:15:25: Aber die werden sich irgendwann auch wieder verändern.

00:15:29: Das kommt dadurch, dass Dinge im Außen passieren, vielleicht wird jemand krank, Gott bewahre,

00:15:35: oder positive Dinge im Außen passieren, die uns dann wieder herausreißen aus einem schlechten

00:15:40: Zustand.

00:15:41: Das kann aber auch dadurch sein, dass Dinge in uns passieren.

00:15:44: Unsere Körperchemie verändert sich, wir werden krank oder irgendwas passiert und wahrscheinlich

00:15:54: hängt das allermeistens mit ganz vielen Faktoren zusammen, die wir nicht kennen und auf die

00:16:00: wir keinen Einfluss haben.

00:16:01: Wie sind die Bakterien in unserem Darm gerade aufgestellt?

00:16:05: Was machen bestimmte Synapsen in unserem Gehirn?

00:16:08: Wie sind bestimmte körperliche Sachen zusammenhängend mit unseren emotionalen Zuständen?

00:16:14: Alle so Sachen, die völlig unbewusst passieren, befinden wir uns in einer Umgebung, wo vielleicht

00:16:20: extrem viel Lärmbelastung vorliegt, die uns gar nicht so bewusst wird, aber nach ein

00:16:24: paar Wochen und Monaten nimmt uns das ganz schön mit.

00:16:26: Sind wir in einer Umgebung, wo das Klima vielleicht nicht zuträglich ist, indem wir

00:16:32: uns fühlen?

00:16:33: Und das muss man gar nicht abtun als "erhören", sei man nicht so empfindlich, sondern wir

00:16:38: Menschen sind so komplexe Wesen und das Universum momentan ist so komplex.

00:16:43: Und ständig verändern sich Dinge, dass die Umstände mal in die eine Richtung leiden

00:16:48: und die Umstände uns mal in die andere Richtung leiden.

00:16:50: Und daher sage ich es nochmal, ein konstanter Zustand von glücklich sein ist für uns Menschen,

00:16:59: so wie wir uns das wünschen und vorstellen, wahrscheinlich überhaupt nicht erreichbar.

00:17:03: Und wenn wir der Meinung sind, das müssen wir aber erreichen, weil das das Ziel ist,

00:17:11: dann werden wir immer wieder enttäuscht werden.

00:17:13: Also wenn ich sage, ey, ich bin erst angekommen, wenn ich immer happy bin, also immer positive

00:17:21: Gemütsstimmungen habe, dann werde ich ganz oft abgeturned sein, weil ich eben keine so

00:17:26: positive Gemütsstimmung habe und dann werde ich mir denken, warum klappt das wieder nicht

00:17:30: und ich bin nicht gut genug und so weiter und so weiter.

00:17:32: Das bringt mich dann wieder mehr in negative Gemütsstimmungen, wenn der Teufelskreis beginnt.

00:17:37: Wenn ich aber sage, ey, ich werde wahrscheinlich nicht immer glücklich sein, weil alles verändert

00:17:43: sich.

00:17:44: Aber wenn ich mir selbst geile Aufgaben stelle, wenn ich mir selbst Herausforderungen stelle,

00:17:50: wenn ich aktiv bleibe im Kopf und im Körper, wenn ich Sachen mache, dann erhöhe ich dadurch

00:17:55: A) die Wahrscheinlichkeit, dass mir coole Sachen passieren, dass ich coole Dinge erreiche,

00:17:59: dass ich coole Erfahrungen mache, also Glücksmomente habe, Punkt 1, B) wenn ich dieser Neurowissenschaft

00:18:06: und diesem Huberman und diesen ganzen Studien glaube, dann produziert mir mein Gehirn durch

00:18:12: Herausforderungen e) positives Feedback, aha, geht es mir vielleicht auch noch besser und

00:18:17: außerdem erhöhe ich dadurch die Chance, dass mir ganz zufällig gute Sachen wiederfahren,

00:18:26: weil ich stelle mich dem Schicksal in den Weg.

00:18:28: Also ich habe es schon mal hier in den Podcast gesagt, aber ich habe auf meinem neuen Album

00:18:32: ein Song, auf dem ich sage, ich hasse gar nicht mehr, also ich versuche gar nicht mehr irgendwie

00:18:37: immer alles zu ziehen und zu machen, ich stelle mich einfach dem Schicksal breit in den Weg,

00:18:41: sodass mein Sein in jedem Fahrt durchquert.

00:18:43: So dass man sagt, ey, ich weiß es doch auch nicht, aber hier bin ich, okay, let's go,

00:18:48: lass uns das ausprobieren, lass uns schauen, was das Schicksal sagt und was der Zufall

00:18:52: mir entgegenbringt und dann gucke ich, was ich feintunen kann und ich versuche mich einfach

00:18:56: so oft wie möglich in Situationen zu bringen, in denen ich gute Erfahrungen machen kann,

00:19:01: in denen ich mich herausfordern kann und in denen ich schöne Dinge erleben kann.

00:19:04: So sehr es mir möglich ist.

00:19:06: Und dazu passt noch ein Zitat und zwar von Marshall B. Rosenberg.

00:19:12: Marshall B. Rosenberg ist der Begründer der Nonviolent Communication, der gewaltfreien

00:19:18: Kommunikation, auch ein Feld von psychologischer Arbeit, was total interessant ist und was

00:19:26: sich sehr lohnt, mal zu beschnuppern.

00:19:28: Und der hat auch eine Sache gesagt, die ich oft zitiere und zwar ich übersetze frei.

00:19:34: Hat er gesagt, ich glaube nicht, dass es im Leben darum geht, immer glücklich zu sein.

00:19:39: Ich glaube viel mehr, dass es darum geht, jedes Lachen zu lachen und jede Träne zu weinen.

00:19:48: Und das ist sehr passend zu dem, worüber wir eben gesprochen haben.

00:19:55: Nämlich nicht zu denken, um erfüllt zu sein, muss ich immer glücklich sein.

00:20:02: Sondern zu sagen, um erfüllt zu sein, um ein erfülltes Leben zu haben, da steckt das Wort

00:20:07: Fülle drin.

00:20:08: Ist es hilfreich, wenn ich mich immer wieder daran erinnere, das Leben in seiner Fülle

00:20:18: zu erleben.

00:20:19: Jedes Lachen zu lachen, jedes Wein zu weinen.

00:20:21: Ist das einfach?

00:20:27: Weiß ich nicht.

00:20:29: Vielleicht ja, vielleicht nein, kommt darauf an, wie wir so gepult sind.

00:20:32: Aber vielleicht ist es ganz gut, die Fantasie davon.

00:20:37: Es lohnt sich nur, wenn ich immer glücklich bin.

00:20:39: Es lohnt sich nur, wenn ich immer das mache, was ich unbedingt machen will und ich weiß

00:20:43: nicht, was ich unbedingt machen will, deswegen mache ich gar nichts.

00:20:45: Wenn wir diese Sachen mal locker lassen, mal entspannen und sagen, okay, heute bin ich

00:20:51: hier.

00:20:52: Worauf habe ich Lust?

00:20:54: Wie würde ich gern die nächsten Wochen verbringen?

00:20:56: Nicht, wie bin ich für immer glücklich, sondern was will ich gern die nächsten Wochen

00:21:01: machen?

00:21:02: Was will ich gerne Ende des Jahres machen?

00:21:04: Wo sehe ich mich in 10 Jahren?

00:21:07: Und dann kannst du zwar sagen, ja glücklich, aber so wie ich damals.

00:21:12: Aber gut, aber was mache ich denn mit der Zeit?

00:21:15: Was möchte ich machen?

00:21:16: Ich möchte Tomaten anbauen.

00:21:17: Ich möchte das mal, whatever it is.

00:21:20: Und das ist auch das Gegenteil von zynisch.

00:21:25: Man könnte ja sagen, was einem immer dann auch einfällt, ja, was ist mit Menschen, die

00:21:30: schwer krank sind?

00:21:31: Was ist mit Menschen, die denen es nicht gut geht?

00:21:33: Was ist mit Menschen, die in schwierigen Situationen sind?

00:21:37: Erstens, wie immer muss ich dazu sagen, dass all diese Dinge, die wir hier in diesem Podcast

00:21:43: besprechen, sehr individuell sind und vor allem auch nieder zu gedacht sind, dass man, dass

00:21:50: ich sage, Mensch, mach doch einfach nur das, das, das, mach doch einfach jeden Tag was

00:21:54: Schönes und dann geht es dir immer gut.

00:21:55: Darum geht es überhaupt nicht.

00:21:56: Aber nehmen wir mal den Fall von einer Krankheit.

00:22:01: Wenn ich krank bin und ich denke in meinem Kopf, ich muss immer glücklich sein, sonst

00:22:07: ist das Leben scheiße.

00:22:08: Ja, gut.

00:22:09: Viel Glück.

00:22:11: Weil ich bin ja krank.

00:22:14: Mir geht es ja nicht gut.

00:22:15: Ich habe vielleicht Schmerzen.

00:22:18: Es geht aber auch nicht darum, zynisch, ja, so was zu sagen, ja Mensch, dann muss da einfach

00:22:23: nur deine Schmerzen vollfühlen, weil der Marshall B.

00:22:25: Rosenberg hat ja gesagt, du sollst jede Träne weinen.

00:22:28: Ja, dann fühlt man deine Schmerzen und dann findest du Erfüllung in deinen Schmerzen.

00:22:30: Darum geht es auch nicht.

00:22:31: Aber es geht darum zu sagen, hey, hier bin ich.

00:22:36: Das sind die Umständen, denen ich mich wieder finde.

00:22:39: Was kann ich tun?

00:22:40: Was kann ich machen?

00:22:41: Und heute geht es etwas schlechter, oder diesen Monat geht es etwas schlechter, oder in den

00:22:45: letzten drei Jahren geht es schlechter.

00:22:47: Okay, scheiße.

00:22:49: Heißt, dass mein Leben ist immer und ultimativ, komplett im Arsch?

00:22:53: Nein, wahrscheinlich nicht.

00:22:55: Vielleicht denke ich das, wenn ich denke, ich muss glücklich sein, ich muss das und so

00:22:59: weiter.

00:23:00: Aber vielleicht kann ich auch sagen, hey, das ist das, was ich habe und das ist das,

00:23:06: was ich zurzeit arbeite und ja, es ist kacke.

00:23:11: Und ich kann es für den Moment vielleicht auch mal kacke sein lassen und es ist okay,

00:23:16: wenn es kacke ist.

00:23:17: Es ist okay.

00:23:18: Es ist scheiße, es macht mir keinen Spaß.

00:23:21: Aber das macht mich weder zu einem schlechteren Menschen, das macht mich weniger liebenswert,

00:23:25: es macht mein Leben weniger liebenswert, nicht weniger liebenswert und so weiter, sondern

00:23:31: das ist das, was ich in diesem Moment arbeite.

00:23:33: Kommen wir also nochmal auf die ursprüngliche Frage zurück.

00:23:37: Wie finde ich heraus, was mich glücklich macht?

00:23:39: Und die einfache und erster Antwort ist, mach einfach Sachen, probier, mach Dinge und

00:23:47: guck, wie du dich dabei fühlst und forder dich heraus und schau, was passiert.

00:23:51: Geh in die Welt hinaus und mach was.

00:23:55: Selbst wenn es nicht das ist, was du dir ultimativ als perfekt vorstellst, mach einfach was.

00:24:01: Trifft dich mit jemandem.

00:24:02: Kommunizier mit jemandem.

00:24:03: Geh was trinken.

00:24:04: Red mit Leuten.

00:24:05: Geh tanzen.

00:24:06: Geh auf ein Konzert.

00:24:07: Selbst wenn es nicht ein absoluter Lieblingskünstler ist, mach es einfach und schau, was passiert.

00:24:13: Schau, wie du dich dabei fühlst.

00:24:14: Als Zweites, vielleicht ist die Frage gar nicht, dass ich herausfinden muss, was mich

00:24:19: ultimativ glücklich macht, sondern vielleicht ist die Frage, wie kann ich in meinem Leben

00:24:25: immer wieder mir bewusst werden, dass ich schöne Erfahrungen habe und schöne Erfahrungen mache

00:24:34: und die dann genießen und es gar nicht so groß aufhängen und zu sagen, das muss mich jetzt

00:24:38: aber für immer glücklich machen.

00:24:39: Vielleicht bin ich dann viel entspannter, viel glücklicher, hab hier mal Spaß dabei.

00:24:42: Und vielleicht kommt das Glück als Begleiterscheinung, als Nebenwirkung und Risiko, was auf Seite

00:24:52: 3 vom Bypack-Zettel steht.

00:24:53: Und vielleicht geht es gar nicht so sehr um Glück, sondern vielleicht geht es viel mehr

00:24:57: um Erfüllung.

00:24:58: Da geht es darum, ein erfülltes Leben zu haben.

00:25:02: Und ich möchte noch einmal mit Buddhismus und dem Buddha enden.

00:25:07: Der Buddha hat gesagt, dass unser Leid im Leben hauptsächlich dadurch entsteht, dass

00:25:16: wir ständig versuchen, Sachen, die wir wollen, festzuhalten und zu greifen und zu kriegen.

00:25:23: Ich will Geld, ich will Erfolg, ich will dies und das.

00:25:26: Und ganz oft merken wir, dass es nicht klappt.

00:25:30: Also leiden wir.

00:25:31: Auf der anderen Seite versuchen wir Dinge, die wir nicht wollen, von uns fernzuhalten.

00:25:36: Nein, ich will nicht weniger Geld haben.

00:25:40: Nein, ich will nicht, dass die Beziehung zu Ende geht.

00:25:42: Nein, nein, nein, nein, das versuchen wir, wegzustoßen, von uns fernzuhalten.

00:25:46: Und ganz oft werden wir dann enttäuscht, weil wir merken, das geht nicht.

00:25:52: Wir können nicht alle schlechten Dinge von uns fernhalten.

00:25:55: Und dann leiden wir.

00:25:57: Und der dritte Grund, aus dem wir leiden, ist, weil wir ignorant genug sind, um nicht

00:26:07: zu erkennen, was für ein Spielchen wir da spielen.

00:26:09: Und die Lösung der Situation ist nicht zu sagen, ja dann will ich nichts mehr und dann

00:26:20: ist mir alles egal, sondern die Lösung der Situation ist zu sagen, wenn ich Bock auf

00:26:28: was habe, dann verfolge ich das, dann mache ich das.

00:26:32: Und wenn es nicht klappt, bin ich trotzdem hier und ich bin trotzdem lebendig und es

00:26:41: geht trotzdem weiter.

00:26:42: Und wenn ich versuche, mich von Sachen fernzuhalten, wenn ich bestimmte Dinge nicht möchte, schlechte

00:26:48: Situation in meinem Leben, dann tue ich mein Bestes, um nicht in diese Fallen zu tappen.

00:26:54: Und wenn es dann nicht klappt, bin ich trotzdem da, bin ich trotzdem hier.

00:26:59: Es geht trotzdem weiter.

00:27:00: Und vielleicht kann ich dann mit jeder geweinten Träne, mit jedem gelachten Lachen und nie

00:27:11: dem Anspruch, dass irgendwas, was in meinem Leben passiert, mich ultimativ glücklich machen

00:27:15: muss.

00:27:16: Vielleicht kann ich dann viele Erfahrungen machen und als Unterton bewusst aufmerksam

00:27:27: und wach leben und dadurch in allen Situationen eigentlich ein erfülltes Leben führen.

00:27:38: Es wäre wert, das Maus zu probieren.

00:27:40: Bis wir uns nächste Woche wieder hören.

00:27:47: Alles Gute und nur das allerbeste.

00:27:58: Ciao.

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Über diesen Podcast

Meditation Coaching & Life - Herzlich Willkommen zu meinem Podcast! Als Rapper, Buddhist und Systemischer Coach tauche ich in die Themen ein, die uns alle bewegen: mehr Entspannung, mehr Klarheit, mehr Präsenz und Leichtigkeit.

Gute und ungewöhnliche Fragen machen deine Welt größer! In meinem Spiegel Bestseller Buch geht es genau darum: "199 Fragen an dich selbst" (https://www.rowohlt.de/buch/michael-curse-kurth-199-fragen-an-dich-selbst-9783499002410)

Wenn du noch tiefer in deine innere Welt einsteigen möchtest, findest du mein Spiegel Bestseller Buch „Stell dir vor, du wachst auf“
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Alle Live Coachings und Workshops findest du auf www.curse.de

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von und mit Michael 'Curse' Kurth

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